Die Grundlagen des Ayurveda

Ayurveda ist eine alte indische Heilkunst, welche auf eine 5000 Jahre alte Geschichte zurückblickt und auch noch heute in Indien, Nepal und Sri Lanka durchgeführt wird. Der Begriff selbst stammt aus dem indischen Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern Ayus ( Leben ) und Veda ( Wissen ) zusammen. Ayurveda ist eine Kombination aus Philosophie und Energien, welche sich positiv auf die Gesundheit und auf Krankheiten sowie vielen anderen emotionalen und spirituellen Aspekten auswirken soll. Ziel der Heilkunst ist es, die Erkrankungen oder Blockaden zu verstehen, den Auslöser zu finden und ungesunde Angewohnheiten abzuschalten. Hierzu gibt es eine Reihe von Behandlungsmethoden, die dem menschlichen Körper verhelfen, wieder zu genesen. Beispielsweise gehören unter anderem Massagen und das Panchakarma dazu, welches aus einem fünfteiligen Entschlackungs- und Reinigungsprogramm bestehen.

Doch neben diesen Anwendungen ist auch die Ernährungslehre ein wichtiger Bestandteil des Ayurveda. Speziell können verschiedene Punkte der Ernährung individuell veranschlagt werden. In der Regel gehören die nachfolgenden Punkte zu den allgemeinen Empfehlungen:

  • Nur essen, wenn auch Hunger besteht
  • Keine Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen
  • Die Hauptmahlzeit wird am Mittag eingenommen
  • Gegessen werden sollte in ruhiger Gemütsverfassung
  • Mindestens drei Stunden Pause zwischen den einzelnen Mahlzeiten einlegen
  • Sich nicht vollkommen satt essen
  • Frische Lebensmittel verwenden
  • Wasser und Kräutertees trinken

Natürlich sollen auch gewissen Nahrungsmittel außen vorgelassen oder nur teilweise verzehrt werden, welche zu Störungen des Körpers wie beispielsweise Blähungen, Völlegefühl oder Sodbrennen führen könnten. Auch Lebensmittel, welche eine schlechte Verdauung beeinflussen oder gar Giftstoffe, die so genannten Ama, enthalten, können den Stoffwechsel beeinträchtigen. Diese Nahrungsmittel werden grundsätzlich in drei Klassen unterteilt:

Sattva-Guna: jene Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Getreide, Früchte und Gemüse sind gesund und verlängern laut Ayurveda die Lebensdauer und steigern die allgemeine Zufriedenheit.
Rajo-Guna: jene Nahrungsmittel, welche bitter, sauer, salzig, scharf, heiß oder trocken sind und somit den Körper und die Psyche zur Überstimulation anregen und gegebenenfalls auch Aggressionen hervorrufen können. Hierzu zählen beispielsweise Chili, Zwiebeln, Knoblauch, Alkohol und andere Drogen in unangebrachter Mengenzufuhr.
Tamo-Guna: jene Nahrungsmittel, welche überreif oder gar faul, abgestanden oder wieder aufgewärmt wurden.

Damit jedoch die Ernährung für jeden Menschen individuell gestaltet werden kann, ist eine Unterteilung im Ernährungstyp wichtig.

Vata-Typ neigt zu Verdauungsstörungen und sollte daher leicht verdauliche Kost bevorzugen, welche gekocht, warm und mit weniger Fett zubereitet sein sollte. Die empfohlenen Geschmacksrichtungen liegen hier bei salzig, sauer und süß.
Pitta-Typ kann kalte und warme Speisen zu sich nehmen von mittelschwerer Konsistenz mit bitterer, süßer und herber Geschmacksrichtung.
Kapha-Typ soll nur mäßig gegarte und warme Speisen zu sich nehmen, viel frisches Obst und Gemüse verköstigen und hiervon eher scharf, bitter und herb.

Alles in allem ist Ayurveda ein ganzheitliches Heilsystem, welches nicht nur für kranke Menschen bestimmt ist, sondern maßgeblich für das Gleichgewicht von Körper und Seele sorgen soll, um so ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen.
Um das Ayurveda vollständig erleben zu können, bieten mittlerweile Hotels Massagen und anderweitige Grundlagen an. Auch eine Ausbildung in Ayurveda ist möglich. Doch wesentlich interessanter erscheint es den Menschen ein Leben nach den Grundlagen des Ayurveda zu führen, sich körperlich und ernährungsbewusst nach den Lehren zu verhalten und somit ein neues Lebensgefühl zu erfahren.
Während es sich für einige Menschen hier nach Wellness und Erholung vielleicht anhören mag, der wird eventuell nach Durchführung einer traditionellen Ayurveda-Kur feststellen, dass ein gewisses Maß an Selbstdisziplin erforderlich ist, um die vollkommene Kunst zu erfahren. Für manche ist es unbeschreiblich, nur bedingt Fleisch essen zu dürfen oder ganz dem Alkohol zu entsagen. Und dennoch schwören viele Ayurveda-Freunde auf die Sitten und Gewohnheiten, da diese zu einem vollkommen neuen Gleichgewicht des Lebens führen.

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