Kräuterbäder – Entspannung zu Hause

Sind Sie nach einem langen Arbeitstag müde und abgespannt? Oder fehlen Ihnen morgens die nötige Energie und der Schwung für den Tag? Vielleicht suchen Sie aber auch einfach nur nach einem einfachen Weg, Stress abzubauen, verspannte Muskeln zu lockern oder die Haut zu pflegen. In all diesen Fällen versprechen Kräuterbäder wahre Wunder.

Bereits den alten Ägyptern, Griechen und Römern war die gesundheitsfördernde Wirkung von Bädern bekannt. Öffentliche Badeanstalten waren viel besuchte Orte in welchen Wasserbecken mit diversen Zusätzen zum Entspannen und zur Körperpflege lockten. In diesen Genuss können Sie auch ganz leicht zu Hause kommen. Verschiedenste Kräutermischungen, welche auf Ihre ganz individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind, sorgen für Ihr Wohlbefinden. Schon das warme Bad an sich wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. So wird zum Beispiel die Durchblutung gefördert, Krämpfe und Verspannungen werden sowohl in der Muskulatur als auch in den inneren Organen gelöst. Zusätzlich wird der Stoffwechsel angeregt, was sich unter anderem positiv auf unsere Verdauung auswirkt.

Das Wohlbefinden beim Baden wird durch Kräuterzusätze noch weiter verstärkt. Es ist erwiesen, dass die Inhaltsstoffe der Kräuterbäder, beispielsweise die ätherischen Öle, über die Haut und durch das Einatmen in den Körper eindringen und somit ihre entsprechende Wirkung entfalten können. Als anregend gelten beispielsweise Zusätze aus Rosmarin oder Fichtennadel. Greifen Sie auf diese Düfte zurück, wenn Sie sich matt und energielos fühlen und es wird Ihnen kurz darauf besser gehen. Beruhigend hingegen wirken Melisse, Baldrian und Hopfen, die idealen Helfer um den Kopf frei zu bekommen und abzuschalten. Nach einem solchen Bad schlummert es sich nachts besonders schön. Wenn Sie dazu noch etwas für die Lockerung verspannter Muskeln tun möchten, verwenden Sie Wacholderessenzen. Gegen Stress und Gereiztheit hilft Lavendel, welcher Ihnen durch seine harmonisierende Wirkung Ihr inneres Gleichgewicht zurückgibt. Die sowieso schon durch das Baden gut durchblutete Haut freut sich besonders über pflegende Kamillenzusätze, Eichenrinde hilft bei Unreinheiten und überschüssigem Fettfilm. Bei erkältungsbedingten Atembeschwerden empfehlen Experten Bäder mit Eukalyptus, Fichtennadel oder Thymian. Diese wirken befreiend auf die Atemwege und lassen Sie wieder besser durchatmen. Das Thymol aus dem Thymianöl wirkt antibakteriell und in Verbindung mit anderen Substanzen im Thymianöl beugt es Erkältungen vor oder unterstützt bei der Genesung. Gegen Kopfschmerzen hilft Majoran besonders zuverlässig. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Sie Fieber haben. Dann sollten Sie auf warme Bäder vorerst verzichten.

Kräuterbäder wurden vor allem durch den Kräuterpfarrer Johann Künzle (1857 bis 1945) und durch Sebastian Kneipp (1821 bis 1897) wieder bekannt gemacht. Letzterer ist der Namensgeber der Kneipp-Medizin. „Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt.“, sagte Sebastian Kneipp einst. Noch heute stellen natürliche Pflanzenessenzen und andere reine Inhaltsstoffe die Basis der Kneipp-Produkte dar. Badeöle mit wohlklingenden Namen wie „Frühlingserwachen“ und „Glückliche Auszeit“ sind Mixturen aus perfekt auf einander abgestimmten Kräutern und anderen Zusätzen aus der Natur, welche verschiedenste Bedürfnisse genau abdecken.


Sie können sich Ihr individuelles Kräuterbad aber auch ganz einfach selber zubereiten. Wählen Sie etwa 200 g Kräuter aus, welche auf Ihre Bedürfnisse passen und übergießen Sie die Mischung mit einem Liter kochendem Wasser. Danach für fünf Minuten ziehen lassen und anschließend den Aufguss abschöpfen. Diesen geben Sie unmittelbar vor dem Baden ins Badewasser. So stellen Sie sicher, dass Sie in den vollen Genuss der ätherischen Öle und deren Wirkung kommen. Als Alternative können Sie die Kräuter auch in einen ausgedienten Nylonstrumpf geben und dieses Säckchen kurz ins heiße Badewasser legen. Danach gut ausdrücken, einsteigen und genießen.


Für vollendeten Badegenuss achten Sie außerdem auf ein entspanntes Umfeld. Eine angenehme Stimmung schaffen Sie beispielsweise mit kleinen Kerzen und indirekten Lichtquellen. Auch die Lieblings-CD, entspannende Loungemusik oder Meditationsklänge helfen beim Abschalten. Zusätzlich sollte beim Baden eine Wassertemperatur von 40 Grad nicht überschritten werden. Die Temperatur unserer Hautoberfläche liegt bei 33 bis 37 Grad. Somit wird bereits warmes Wasser als angenehm empfunden. Baden Sie zudem nicht länger als 15 bis 20 Minuten und steigen Sie anschließend vorsichtig aus der Wanne. Ihr Kreislauf muss sich der plötzlichen Positionsveränderung und dem Wechsel von warmer Badewannenumgebung auf kühlere Badezimmerluft anpassen können. Nach dem Baden sollten Sie sich gut einpacken und optimalerweise noch etwas ruhen. Danach werden Sie sich wie neugeboren fühlen!

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