Wellness für Kinder – tun wir unseren Kleinsten damit einen Gefallen?

In den USA ist Wellness für Kinder schon voll im Trend: Wellnesshotels und Schönheitssalons haben sich schon vor einigen Zeiten auf die Kleinsten unter uns eingestellt. Besonders in vornehmen Kreisen werden bei kleinen Mädchen die Augenbrauen gezupft, die Haare gestylt und selbst kleine Herren erhalten Massagen und Maniküre. Allmählich schwappt der Trend auch nach Europa: aber was soll man davon halten? Ist Wellness dieser Art zu befürworten oder eher auszulassen?

Die so genannten Nobel-Spa-Einrichtungen sind der größte Hit: Kinder gelten als die Zielgruppe und werden von Kopf bis Fuß verwöhnt. Ob Schokomassagen, ein Schokosahnebad, besondere Beautybehandlungen oder ähnliche Verwöhnprogramme – man erkennt, dass sich viele Anbieter für große und kleine Kunden interessieren. Die kindgerechten Wellnessangebote gelten speziell für Kinder und Teenager im Alter von 8 bis 15 Jahren – dennoch kommt hier die Frage auf, wie viel gutes man seinen Kindern wirklich tut.

Pädagogen und Psychologen sind sich einig: Wellnessaufenthalte und regelmäßige Beautyanwendungen schaden den Kleinsten eher, als dass man ihnen damit etwas Gutes tut. Sicherlich scheinen die Behandlungen auf dem ersten Blick sinnvoll, die Eltern möchten ihre Sprösslinge fördern und natürlich auch verwöhnen. Dennoch kann mit einem Wellnessprogramm die Sicht der Kinder ganz anderweitig verändert werden: vielleicht fühlt es sich ohne diese Behandlungen nicht ebenbürtig und denkt, dass es nicht nach den Wünschen der Eltern aussieht.
Auch Massagen blicken Experten argwöhnisch entgegen: die Massagen sind meist passiv, was bedeutet, dass die Kinder etwas erhalten, was sie nicht direkt zurückgeben können. Zudem besteht die Gefahr, dass diejenigen Kinder, welche von ihren Eltern ständig in Wellnesshotels geführt werden eher zu einem egozentrischen Verhalten neigen, als andere Kinder. Als schlimmste Folge des Schönheitswahns könnten sich Mädchen derart entwickeln, dass sie die Perfektion ohne jegliche Natürlichkeit betrachten. Ohne Umschweife sollte jedem Elternteil klar sein, dass man seinem Schützling durch einen Wellnesstag nicht die Liebe und Geborgenheit schenken kann, die es vielleicht von seinen Eltern selbst erwartet.

Dennoch ist Wellness für Kinder kein No-Go. Die Jüngsten dürfen hin und wieder ein wenig Wellness genießen – dennoch sollte es speziell und ausgesucht sein. Einige Spa & Wellness Ressorts bieten gewisse Gesundheitsvorsorge für die kleinen Familienmitglieder an. Hier werden nicht nur Massagen und Verwöhnprogramme angeboten, sondern ein so genannter Medical-Kids-Check vorgenommen. Dieser Check wird durch Sport unterstützt, welcher die Körperhaltung und die Beweglichkeit der Kinder gezielt fördert. Hier geht es weniger um ein Verwöhnprogramm, sondern eher um eine Herausforderung, die eine Kraftquelle und ein Ausgleich zum Alltag sein darf.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: wenn Sie Ihren Schützlingen etwas Gutes tun möchten, so achten Sie bei den Verwöhnprogrammen darauf, dass ausschließlich natürliche Produkte verwendet werden. Hausärzte raten, dass die Inhaltsstoffe für die Pflege- und Kosmetikserien ebenso begutachtet werden sollten, wie bei den Erwachsenen. Besonders Peelings sind für Kinder nicht geeignet, da diese die empfindliche Haut zu sehr reizen. Ebenso sind Cremes oder Salben nicht empfehlenswert, welche Fruchtsäuren enthalten, weil sie im schlimmsten Fall zu Hautirritationen führen könnten.

Wer sich nicht sicher ist, ob die eine oder andere Behandlung für sein Kind geeignet ist, sollte sich von seinem Hautarzt beraten lassen, da dieser einige gute Tipps zur empfindlichen Haut des Kindes angeben kann.

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