Richtiges Atmen durch Atemtherapie

Atmen ist doch eine der einfachsten Übungen. Oder etwa nicht?
Für alle Stoffwechselvorgänge benötigt unser Körper lebensnotwendigen Sauerstoff – ohne ihn würden wir nur wenige Minuten überleben können. Mit der Einatmung durchströmt die Luft die oberen Atemwege, die Nasenhöhlen, die Mundhöhle, den Rachen bis zu den unteren Atemwegen, die Luftröhre, die Bronchien und natürlich auch die beiden Lungenflügel der Lunge.
In der Minute atmet der Mensch ungefähr 15 Mal ein und wieder aus. In den zahlreichen Lungenbläschen findet währenddessen ein Gasaustausch statt – über die Ausatmung werden u. a. nun Kohlendioxide wieder ausgestoßen. So findet zu jeder Zeit ein Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid statt.

Wir verlernen richtiges Atmen

Kommt ein neugeborenes Kind auf die Welt dauert es nicht lange bis die Nabelschnur ihre Arbeit erledigt und das Baby mit den ersten Atemzügen die Lungenbläschen mit Luft befüllt. Von nun an wird es unwillkürlich und kontinuierlich atmen. Was die wenigsten jedoch wissen: Babys atmen tief und rhythmisch. So haben wir es alle einmal getan. Diese Atmung versorgt den Blutkreislauf optimal mit Sauerstoff. Jedoch haben wir diese gesunde Atemweise im Laufe des Lebens verlernt – durch Hektik, Stress, mangelnde Bewegung und körperliche Belastungen haben wir eine tiefe Atmung aufgegeben und uns einer flacheren, ungesünderen Atmung zugewandt. Somit nehmen wir natürlich auch weniger Sauerstoff auf und geben im Gegenzug auch zu wenig Schlackenstoffe wie Kohlendioxid wieder ab. Die Folge liegt klar auf der Hand: wir fühlen uns müde, schlapp und manches Mal auch krank und abgespannt.

Neue Energie durch richtige Atmung

Durch die falsche Atmung können durchaus die innere Balance, die individuelle Ruhe und die Gesundheit leiden. Daher verhelfen so genannte Atemtherapien dem Menschen zu einer neuen Atmung und somit zu einer gesünderen Lebensweise.
Ziel der Atemtherapie ist mit bestimmten Atemtechniken eine sanfte Rückführung in die richtige Atemweise zu erreichen. Das Erlernen der richtigen Atemtechnik kann allein zu Hause in den heimischen vier Wänden erfolgen oder direkt unter Atemanleitung in verschiedenen Therapiekursen vollzogen werden.

Wie wird die Atemtherapie angewandt?

Zu allererst ist es wichtig wieder das richtige ein- und ausatmen zu erlernen. Hierzu ist es bedeutsam den Luftstrom instinktiv zu spüren und zu erfahren, dass der Sauerstoff in den Körper gelangt und auch wieder hinausgeht. Bei der Einatmung zieht sich das Zwerchfell zusammen und schwingt für einige Zentimeter in den Bauchraum. Durch das entstehende Vakuum strömt die Luft in die Lungen. Währenddessen ziehen sich nun auch die Zwischenrippenmuskeln zusammen, heben die Rippen und weiten ebenso den Brustkorb. Durch die Ausatmung erfährt unser Körper eine Art der Entspannung: das Zwerchfell schwingt wieder in die Ausgangsposition, die Zwischenrippenmuskeln und die Rippen sinken, die Luft strömt aus dem Körper wieder heraus.
Ziel ist es nun über die automatische Atmung eine bewusste Atemsteuerung vorzunehmen und so wieder zur tiefen, gesunden Atemweise zurückzufinden.

Kostenerstattung durch Krankenkassen möglich

Wird die Atemtherapie von einem Vertragsarzt im Rahmen einer Therapie vorgenommen oder gar eine Rehabilitation angestrebt, so können im Regelfall die Kosten für die Behandlung von den Krankenkassen übernommen werden. Wer jedoch die Therapie zur Entspannung oder Nutzung des Stressabbaues verwenden möchte, wird das Honorar selbst tragen müssen. Einige Krankenkassen bieten auch Atemtherapiekurse an, die in Volkshochschulen vorgenommen werden. Ob eine Kostenübernahme gegeben ist und ob die Krankenkasse die Honorarregulierung übernimmt, ist im individuellen Gespräch zu erfahren.

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