Auf der Suche nach einer Infrarotkabine fürs Eigenheim

„Googelt“ man den Begriff „Infrarotkabinen“, so hat man die Qual der Wahl mit über 40 Seiten Hersteller- und Händleranzeigen. Fast ebenso vielfältig sind die verschiedenen Infrarot-Strahler. Die Wahl der Kabinenart fiel dagegen recht einfach: Zedernholz sollte es schon sein, denn das verspricht die beste Hygiene.

Bei meiner Suche bin ich auf einen Bericht der Berliner Charité gestoßen, die zunächst einmal die Infrarotstrahlung mit einfachen Worten erklärt:

Infrarotstrahlung wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als „Wärmestrahlung“ bezeichnet, da diese Strahlung beim Auftreffen auf die Haut eine Wärmeempfindung auslöst. Die IR-Strahlung ist eine natürliche Strahlung und begegnet uns im Alltag in den verschiedensten Formen: z.B. geben Sonne, Badezimmerstrahler oder Kachelofen IR-Strahlung ab. Sie entsteht sobald ein Körper erwärmt wird, d.h. jeder warme / heiße Körper gibt mehr oder weniger IR-Strahlung ab. Physikalisch ist die IR-Strahlung als „elektromagnetische Welle“ zu beschreiben und ist somit Teil des elektromagnetischen Spektrums. Wellen werden durch die „Wellenlänge“ charakterisiert.

So, nun bin ich also zumindest ein wenig schlauer:
Infrarotstrahlung findet man also in jedem Körper, der Wärme abgibt. Auch unser Sonnenlicht teilt sich in UV-Strahlen, Infrarotstrahlen und sichtbares Licht auf. Das Infrarotlicht der Sonne wird allerdings durch das hohe Wasservorkommen unseres Planeten gefiltert, was inzwischen einige Hersteller durch Technik in den Infrarotstrahlern nachahmen. Ob das nun zwingend erforderlich ist für meine Kabine daheim, ist mir allerdings weiterhin unklar geblieben.

Die Geschichte des Infrarotlichts folgend gelange ich bis zu Isaac Newton zurück, der weißes Licht erstmals anhand eines Prismas aufspaltete, komme sogar noch weiter zurück zu den Tibetern, welche durch Handauflegen heilende Infrarotstrahlung dem behandelten Patienten zukommen ließen (denn jeder warme Körper strahlt Infrarotlicht aus). Gesund muss es also zumindest sein.

Aber damit ja nicht genug. Denn: Wie schon in dem Schema deutlich wurde, unterteilt sich die Infrarotstrahlung in 3 Gruppen. Die Infrarotstrahlung der Gruppe A wird in Kliniken angewandt – Hyperthermie genannt- und darf nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da ein künstliches
Fieber im Körper verursacht wird, welches einer ständigen Kontrolle unterliegen muss. Diese dient der schnelleren Wundheilung und der alternativen Medizin zur Krebstherapie. Die meisten Infrarotkabinen-Händler vertreiben Strahler mit den Gruppen B und C und werben fälschlicherweise unter dem Begriff „Tiefenwärme“. Tiefenwärme kann aber nur die Infrarotstrahlung der Gruppe A erzeugen, da nur diese bis in die tieferen Hautschichten dringt und so erst die eigentlichen gesundheitsfördernden Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Erwärmung, wie in einer Sauna, zum Tragen bringt. Die bildhafte Darstellung der nächsten Seite kann dies vielleicht verdeutlichen.
Was ist nun also geraten, wenn ich mich für den Kauf einer Infrarotkabine entscheiden möchte?
Möchte ich nur die Wärme genießen? Dann wäre eventuell eine herkömmliche Sauna ebenso interessant. Allerdings lässt sich mit einer Infrarotkabine mit C-, oder B-Strahlung ein ähnlicher Effekt erwirken und gleichzeitig Energie sparen, da eine Infrarotkabine keine lange Vorwärmzeit braucht und auch eine geringere Temperatur erzielt. Die Entscheidung zwischen Sauna und IR-Kabine ist also eine Frage, welche Art der Wärme man bevorzugt und ob man wesentlich weniger Strom verbrauchen möchte (angeblich liegt der Unterschied bei ca. 18€/Monat).

Der Unterschied der Erwärmung liegt darin, dass Infrarotlicht nicht, oder nur gering die Umgebung erwärmt, sondern den Körper direkt. Quasi wie eine Mikrowelle, die die Moleküle in Bewegung versetzt und so Wärme erzeugt. Wie ja bereits der Auszug des Charité-Berichtes deutlich machte.

Geht es mir um die heilende und vorbeugende Wirkung der Tiefenwärme? Dann wird die Qual der Wahl unter den Herstellern schon sehr viel geringer. Da reine Infrarot-A Strahler den Kliniken vorbehalten sind, bleiben sogenannte Vollspektrumsstrahler.
So jedenfalls mein Fazit aus der doch sehr verwirrenden und oft widerspruchsvollen Informationsmenge.

Wenige Hersteller bieten das gesamte Spektrum der Infrarotstrahlung an. Die Firma Phillips zum Beispiel hat sich auf diese spezialisiert mit folgenden Anteilen an Infrarot: 22% Infrarot-A ,55% Infrarot-B und23% Infrarot-C. Solch eine „richtige“ Infrarotkabine, also mit Tiefenwärme, soll folgende positiven Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben:

  • Stärkt das Immunsystem
  • Trainiert Herz- und Kreislauf
  • Blutdrucksenkung durch Weitstellung der Gefäße
  • Regt den Stoffwechsel leicht an
  • Vermindert die freien Radikale
  • Lockert und entspannt die Muskulatur; auch „warming up“
  • Löst Verspannungen, verbessert die Beweglichkeit
  • Kann Erleichterung verschaffen bei Rücken- und Gelenkschmerzen
  • Entschlackt durch das Schwitzen mit hohem Anteil von Nichtwasseranteilen

Über dieses Thema könnte man, bzw. haben andere auch schon, ganze Bücher schreiben / geschrieben. Ich habe noch nicht einmaletwas über die Beschaffenheit der Infrarotlampen gesagt, welche nämlich auch sehr interessant ist und sicherlich auch bei der Anschaffung einer solchen Kabine nicht irrelevant ist. Oder eben auch welcherlei Kabinen es zur Auswahl gibt.
Aber wie gesagt, dies soll ein Artikel und kein Buch werden, also lasse ich es damit gut sein.

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