Atemtherapie – die Atemübungen

Die Atmung ist eine lebenswichtige Funktion für Mensch und Tier, ohne die ein Überleben nicht gegeben wäre. Durch eine natürliche Atmung entspannt sich der Körper, die Seele und das allgemeine Wohlbefinden sind gesichert und befreit. Durch Stress, Hektik, Sorgen und individuelle Ängste kann jedoch die natürliche Atmung unglücklicherweise eingeschränkt sein, der Körper wird mit weniger Sauerstoff versorgt und Krankheiten sind quasi vorprogrammiert. So eine Lebensweise muss jedoch nicht zwingend notwendig sein. Mit Hilfe eines aktiven Trainings, bei der die richtige Atmung und die Art und Weise des Sauerstoffaustausches bewusst geschult wird, ist auch eine Regulierung möglich.

Wie kann man sich eine Übung der Atemtherapie vorstellen?

Bestandteil der Atemtherapie ist unter anderem den individuellen Atemrhythmus wieder zu erlangen. Hierfür wird beispielsweise der Sauerstoff durch die Nase eingeatmet und etwa doppelt so lange ausgeatmet, wie man es normalerweise gewohnt wäre. Ein Einbehalten der eingeatmeten Luft ist nicht notwendig, daher sollte das Anhalten des Sauerstoffes nicht bewusst praktiziert werden. Das Geheimnis liegt nämlich in der Ausatmung, die dem Menschen und somit dem Körper und der Seele Entspannung verleiht.
Das Resultat: durch den automatischen Drang erneut wieder Luft zu holen, werden Sie bemerken, dass Sie auch unvermeidlich tiefer einatmen.
Durch ein richtiges Atmen verbinden sich nun zwangsläufig das Zwerchfell und die Flanken. Die Lunge wird vollkommen ausgefüllt und der Organismus optimal mit Sauerstoff versorgt sowie von lästigen Schlackenstoffen durch die ausgedehnte Ausatmung befreit.

Einfache Atemübungen sind hilfreich

Aufgrund von Bewegungsmangel, Stress, Unruhe und alltägliches Treiben wird dieser Prozess nun vollkommen übergangen, die Menschen atmen zu sehr in die Brust und das Zwerchfell arbeitet unzureichend. Diese Fehlatmung kann man ersetzen: Atmen Sie langsam durch die Nase ein und atmen Sie ebenso langsam durch die Nase wieder aus. Versetzen Sie sich bei der bewussten Atmung in einen entspannten Zustand und lassen Sie sich durch Geräusche des Alltags nicht ablenken. In Therapiesitzungen wird besonders Anfängern die Bauchatmung ans Herz gelegt. Aber auch die Zwerchfellatmung und die Flankenatmung stehen für gezielte Übungen um der Atemtherapie Erfolg zu erbringen.

Bauchatmung: Während des Einatmens wird das Zwerchfell bemerkt, dass sich zusammenzieht und abwärts bewegt. Ebenso liegt das Augenmerk auf der Bauchdecke, die sich zusehends nach vorne wölbt. Durch den eingeatmeten Sauerstoff füllt sich die Lunge, die Rippen werden nach oben gezogen und der Brustraum vergrößert sich. Dank der Ausatmung entspannt sich wiederum das Zwerchfell, Luft strömt aus den Lungen, die Rippen ziehen sich zusammen und eine Entspannung setzt an.

Zwerchfellatmung: Legen Sie sich auf den Rücken und betten Sie die rechte Hand auf den Brustkorb, während die linke Hand auf dem Bauch ruht. Atmen Sie ein, holen Sie tief Luft und spüren Sie, wie der Sauerstoff die Lungen belebt. Hierbei tritt nun das Zwerchfell in Aktion, welches Sie unter der Bauchdecke durch die Erhebung spüren. Drücken Sie ruhig ein wenig mit der rechten Hand gegen die Wölbung, damit der Brustkorb sich nicht mehr unnötig weitet. Atmen Sie nun bestimmt wieder durch die Nase aus.

Flankenatmung: In Rückenlage ist auch diese Übung zu vollziehen. Legen Sie die Handflächen an die unteren Rippen, in Höhe der Taille. Atmen Sie nun langsam ein, wobei Sie sicherlich bemerken werden, dass der Brustraum im Bereich der Rippen sich weiten wird. Drücken Sie auch hier leicht ins Körperinnere, um die richtige Atemtechnik zu erlernen. Nach und nach wird sich durch diese Übungen eine Verlängerung der Ausatmung einstellen. Üben Sie täglich und wenn möglich auch mit professioneller Hilfe, um so mehr Erfahrung und Übung zu erlangen.

1 Kommentar zu Atemtherapie – die Atemübungen

  1. Richard Friedel // 30. September 2010 um 14:46 //

    Asthmabehandlung. Sind japanische Atemmethoden seriöser? Ein paar Binsenweisheiten und etwas gesunder Menschenverstand.
    In der Medizin ist man der Meinung, dass keine Atemtechnik die Krankheit so entscheidend und markant beeinflussen kann wie Medikamente. Die empfohlenen Medikamente wirken jedoch nur symptomunterdrückend und ein heilendes Medikament ist noch nicht in Sicht. Von Ärzten wird der Atmungsapparat als pneumatisches System in dem Sinn aufgefasst, dass z. B. die Bauchatmung genau so gesund oder ungesund sein würde wie die Brustatmung. Es fehlt also an einer wissenschaftlichen Erklärung für eine, sagen wir entspannende, Wirkung einer durch Atemtherapeuten gern gelehrten Bauchatmung auf asthmatisch verengte Atemwege. Im Asthmasprayszenario hingegen ist die dramatische Wirkung wissenschaftlich nachvollziehbar und man verliert die große Kluft zwischen Symptomunterdrückung und Heilung aus den Augen.

    Aus dem Diagramm bei http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/Wechselwirkung.pdf erfahren wir aber von dem Anstieg des Druckes im Bauchraum bei der Einatmung als Naturgesetz. Dass von der den Druck im Bauchraum steuernden Anspannung des Bauches eine besondere Wirkung auf die Atmung ausgeht kann man aber leicht beweisen, indem man mit der Hand das An- und Entspannen der Bauchmuskeln bei der Atmung abtastet. Wenn man jetzt das Anspannen bei der Einatmung bewusst verhindert, so wird die Atmung seichter und schwächer und letztendlich asthmatypisch.

    Aus dieser Perspektive heraus, d. h. mit durch die Hand abgetastetem Variieren der Bauchmuskelspannung kann man die Einatmung nicht nur schwächer sondern auch kräftiger werden lassen und so mit dem Asthmaspray konsequent konkurrieren, der sonst auf lange Sicht die Atmung schwächt. Denn die hier erwähnten Muskeln werden weniger in Anspruch genommen und müssen deshalb die Koordinierung langsam verlieren. Die Stärkung der Einatmungsmuskeln generell mit so genannten SIMT-Geräten, die das Einatmung durch Drosselwirkung gezielt erschweren, ist bekannt, aber die Koordinierung bleibt unbeeinflusst.

    Das Einüben einer verstärkten Anspannung der Bauchmuskeln bei der Einatmung ist vielleicht am besten auf einem Crosstrainer oder sonstigem Ergometer zu realisieren, wo man sich ungestört konzentrieren kann und wo zur eigenen Sicherheit körperliche Leistung und Puls gemessen wird. Dadurch ist die Entwicklung einer sonst zu befürchtenden Fehlatmung zu vermeiden.

    Japanische Texte wie z. B. „Die Kraft strahlender Gesundheit“ (http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/Shioya001.pdf ) von dem im Alter von über 100 Jahren vor kurzem verstorbenen Nobuo Shioya thematisieren die spezielle Koordinierung der Atmungsmuskeln, das heißt ausdrücklich eine Anspannung der Bauchmuskeln und deshalb eine Steigerung des Bauchinnnendrucks. Auf Seite 124 lesen wir „….hara ga suwaru“ (der Bauch ist fest) bezieht sich auf diesen Zustand, in dem die Aufmerksamkeit auf das seika-tanden gerichtet, im Unterbauch Kraft gesammelt und die Luft bis dort hinabgedrückt wird. Im Bauch fest zu sein, gilt besonders als idealer und vorteilhafter Zustand“ Ki wird gesammelt. Das muss die Neugierde erwecken, ist aber weit davon entfernt wie oben schon notiert, mit europäischen Vorstellungen von der Physik logisch in Einklang zu stehen. Wenn durch die Eigenschaft der Atemluft in der Lunge usw. der Druck überall ausgeglichen wird, hätte Bauchatmung in irgendwelcher Form keine Auswirkung auf eine Verengung der Atemwege.

    Siehe auch zu Thema http://www.mountsinaifpa.org/profiles/gwen-s-skloot Demzufolge schützt gesundes Durchatmen (deep inspiration) die Bronchien. Darf in einem Provokationstest eine gesunde Person nicht durchatmen, so reagiert sie wie ein Asthmatiker, was auf eine zu schwache Einatmung beim Asthmatiker hindeutet, die logischerweise mit Atemtechnik behoben werden könnte.

    Dieser Beitrag soll nicht dem Verkauf von einem Buch oder einer Karriere als Therapeut dienen. Ich bin nur privat über die steigenden Gesundheitskosten erschrocken. Richard Friedel

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